„Jedes Kind ist einmalig – so bunt und vielfältig wie das Leben, so kunterbunt wie die Natur in jeder Jahreszeit, so facettenreich ist jedes Kind in seiner Entwicklung.
Denn jedes Kind ist neugierig und hat ein inneres Bedürfnis, sich die Welt durch Spielen, Probieren und Experimentieren, begleitet von Menschen, anzueignen.
Das Kind hat keinen Trichter, in den wir als Erwachsene das Wissen hineinwerfen, sondern ist Akteur seiner Entwicklung.“
Jean Piaget
Jedes Kind ist von Anfang an eine einzigartige Persönlichkeit mit unterschiedlichen Anlagen, Fähigkeiten und Kompetenzen. Diese entwickeln sich weiter, indem sich das Kind neugierig, schöpferisch und phantasievoll mit all seinen Sinnen und aktiv forschend mit seiner Umwelt auseinandersetzt. Das Kind tritt auf seine Weise mit der sozialen Umwelt in Beziehung – mal offen und kontaktfreudig, mal zurückhaltend und beobachtend. Jedes Kind hat eigene Bedürfnisse. Es sieht die Welt mit seinen Kinderaugen und lehrt uns, eine andere Perspektive einzunehmen.
Das Auseinandersetzen des Kindes mit sich selbst und der Welt um es herum geschieht dabei im und durch das Spiel. Dabei ist das Spiel keine reine Freizeitbeschäftigung wie beim Erwachsenen, sondern die entwicklungsgemäße Form der Auseinandersetzung des Kindes mit seinem Umfeld.
Im Spiel macht das Kind alle notwendigen Erfahrungen, sie es später für das schulische Lernen braucht. Das Lernen geschieht über Wahrnehmung, Bewegung und vielseitigen Einsatz aller Sinne. Es folgt dabei seinem eigenen, individuellen Lerntempo, es kann bei einem Spiel kürzer oder länger verweilen oder es beliebig oft wiederholen. Das Kind entwickelt dabei Sicherheit und kann sich aus eigenem Antrieb schwierigeren Aufgaben zuwenden.
Das Kind baut seine motorischen, sozialen, kommunikativen und sprachlichen Kompetenzen mit zunehmendem Alter immer mehr aus.
Dafür braucht es neben einer anregenden Umgebung vor allem verlässliche Beziehungen, Anerkennung und Wertschätzung und die Gemeinschaft mit anderen Kindern. Von zentraler Bedeutung für eine eigenständige Entwicklung und lebenslanges Lernen sind die Bedürfnisse und Motivationen des Kindes. Neugier, Lust und die „Freude am Tun“ ist für das Kind Antrieb genug sich diesen Herausforderungen zu stellen.
Unser Bild vom Kind ist geprägt von der Achtung seiner eigenständigen, ganz individuellen sozialen Persönlichkeit, deren Würde den gleichen Stellenwert hat, wie die eines erwachsenen Menschen. Die Kinder werden ohne Ansehen ihrer speziellen körperlichen, seelischen und geistigen Bedingungen oder ihrer Kultur, Religion oder Muttersprache angenommen und wertgeschätzt.